Du fragst dich, ob du Nahrungsergänzung zu dir nehmen solltest? Zugegebenermaßen ist die Studienlage zum Für und Wider nach wie vor nicht ganz einheitlich. Verschiedene Gründe, wie Mangelversorgung, aber auch mögliche Überdosierung, stehen sich gegenüber [1,2].
In diesem Artikel möchten wir dich darüber informieren, welche Vorteile du in jedem Fall von Nahrungsergänzung erwarten kannst!
Wer sollte Nahrungsergänzung einnehmen?
Laut DGE ist bei einem gesunden Menschen eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Mikronährstoffen (mit Ausnahme von Vitamin D) im Normalfall gegeben, sofern er sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt [3]. Allerdings kann Nahrungsergänzung sinnvoll sein, wenn es Abweichungen von diesem Normalfall gibt. Beispiele hierfür sind chronische Erkrankungen, Störungen in der Aufnahme der Mikronährstoffe im Darm, Schwangerschaft und Stillzeit, Über- oder Untergewicht, ungesunde Ernährung, ungesunder Lebensstil (Rauchen, Alkohol, mangelnde Bewegung, übermäßiger Kaffeekonsum) und auch die vegane Ernährung kann eine zusätzliche Nährstoffzufuhr erforderlich machen [1]. Kommt dir einer dieser Punkte bekannt vor? Dann erkennst du jetzt, wie selten der Normalfall tatsächlich in unser stressiges, alltägliches Leben passt.
Ob und zu welchen Nahrungsergänzungsmitteln du also greifst, solltest du immer auf Basis eines Blutbilds entscheiden und dabei auch deine individuelle Lebenssituation berücksichtigen. Wenn du die Entscheidung getroffen hast unterstützend zu supplementieren, kannst du bei der richtigen Auswahl von einigen Vorteilen profitieren.
1. Auf die Mengenangabe ist Verlass
Immer mehr Menschen fällt auf, dass die Tomaten in den Supermarktregalen allmählich an Geschmack verlieren. Das ist ein gutes Beispiel für Schwankungen im Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel. Gemüse ist nicht gleich gesundes Gemüse. Der Nährstoffgehalt in unseren Lebensmitteln schwankt teilweise sehr stark und ist abhängig von vielen verschiedenen Faktoren: Sorte, Reifegrad, Erntezeitpunkt, Wetterbedingungen, Nährstoffgehalt des Bodens, Düngung, Lagerung, Verarbeitung und der Art wie wir sie letztendlich zubereiten [4].
Insbesondere das immer größer werdende Obst und Gemüse in den Regalen, sogenannte Hochleistungssorten, die möglichst schnell wachsen und viel Ertrag bringen sollen, nehmen weniger Vitamine und Mineralstoffe auf als andere Sorten und ihre wild wachsenden Artgenossen. Nur, weil in 100 g Apfel durchschnittlich 4,6 mg Vitamin C enthalten sind, muss das in deinem Apfel also nicht auch so sein. Im Gegensatz dazu ist der Nährstoffgehalt in Nahrungsergänzungsmitteln gesichert. Du weißt immer genau, wie viel in einer Kapsel, einem Tropfen oder 1 g Pulver enthalten ist.
2. Keine schädlichen Rückstände
Vor allem in der Fischzucht kursiert immer wieder die Kritik der nachgewiesenen Schwermetallbelastung, die am Ende auch auf unserem Teller und in unserem Organismus landet [5]. Die sonst einwandfreie Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist also je nach Ursprung mit schädlichen Rückständen belastet.
Auch Obst und Gemüse sowie andere Lebensmittel in unserem Haushalt sind nicht unbedingt frei von Pflanzenschutzmitteln oder sonstigen Kontaminationen [6].
Die kontrollierte und meist laborgeprüfte Herstellung der alternativen Mikornährstoffquellen ermöglicht hingegen ein Endprodukt, das nachgewiesenermaßen frei von schädlichen Rückständen ist.
3. Unkompliziert und flexibel für deinen Alltag
Ein weiterer Vorteil der Nahrungsergänzung ergibt sich daraus, dass sie unkompliziert und ohne Zeitaufwand in den Alltag integrierbar ist. Wenn du es im Alltagsstress einmal aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht schaffst so zu kochen, dass du alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu dir nehmen kannst, besteht immer die Möglichkeit, deinen restlichen Tagesbedarf über die Nahrungsergänzung zu decken.
Je nachdem, welche Mikronährstoffe an diesem Tag also weniger gut in deinen Mahlzeiten vertreten waren, kannst du das jeweilige Depot ganz einfach und schnell auffüllen.
4. Individuell an den Bedarf anpassbar über Dosierung
Mit dieser Flexibilität im Alltag geht auch die flexible Anpassungsfähigkeit an deinen ganz persönlichen Bedarf einher. Jeder Mensch ist individuell und braucht demnach auch unterschiedliche Mengen an unterschiedlichen Mikronährstoffen. Da du bei Nahrungsergänzungsmitteln immer genau weißt, wieviel von was du zu dir nimmst, kannst du die Menge an deinen Bedarf anpassen und sogar täglich und in Abhängigkeit deiner bereits verzehrten Lebensmittel variieren. So kannst du auch der Gefahr einer Überdosierung entgehen und ein gesundes und gleichmäßiges Level halten. Am besten ist es daher, wenn du von Zeit zu Zeit deine Blutwerte überprüfen lässt und die Dosis, in Absprache mit einem Experten, anpasst.
5. Optimale Bioverfügbarkeit
Wie du bereits weißt, sind unterschiedliche Mikronährstoffe unterschiedlich stark bioverfügbar - der Körper kann manche besser, andere schlechter aufnehmen und verwerten. Oft ist es die Kombination aus mehreren Vitaminen, Mineralien oder Spurenelementen, die dafür sorgt, dass der Körper sie auch vollständig verwerten und einsetzen kann.
Die Bioverfügbarkeit von natürlichen Lebensmitteln ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Manche davon können wir beeinflussen, andere wiederum nicht. Unbeeinflussbare Faktoren, die wir dringend berücksichtigen sollten, sind die feste Faserstruktur und die schwer durchdringbaren Zellwände pflanzlicher Lebensmittel, also die Ballaststoffe [7]. Dieser Aufbau macht es dem Körper schwerer, an die wertvollen Nährstoffe aus Obst, Gemüse und Getreideprodukten heranzukommen und vermindert so die Bioverfügbarkeit. Auch Antinährstoffe können die Aufnahme beeinflussen. Hier ist die Kombination von Lebensmitteln von großer Bedeutung. Mehr Infos hierzu findest du in unseren weiteren Blogartikeln.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist die Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile in der Regel so gut aufeinander abgestimmt, dass sie dem Körper vollständig bereitgestellt werden können und ohne Probleme verwertbar sind.
Fazit
Je nachdem, in welcher Lebenslage du dich befindest und wie dein Alltag gestaltet ist - mit der richtigen Nahrungsergänzung kannst du deinen Körper dabei unterstützen, dass dein individueller Bedarf täglich gedeckt wird und du eine ausreichende Menge aller essentiellen Mikronährstoffe zu dir nimmst - mit maximalem Profit für deine Gesundheit. Behalte aber immer im Hinterkopf, dass Nahrungsergänzung keine ausgewogene und gesunde Ernährung ersetzt - sie soll lediglich dabei helfen, deine Nährstoffaufnahme angepasst an deine individuelle Lebenssituation zu unterstützen.
Quellen:
[1] Schulze, F. (2020). Nahrungsergänzungsmittel versus gesunde Nahrungsmittel - eine kontroverse Diskussion. Ernährung und Medizin, 35(04), 173-179. Abgerufen von: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1298-6184. Abgerufen am: 08.02.2023
[2] Von Lippe, M., & Mosler, S., & Lührmann, P. et al. (2020) Mikronährstoffdosierungen in Nahrungsergänzungsmitteln im Vergleich zu den Höchstmengenvorschlägen des Bundesinstituts für Risikobewertung. Aktuelle Ernährungsmedizin, 45(04), 269-275. Abgerufen von: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1113-6946. Abgerufen am: 08.02.2023.
[3] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2012). Bunte Pillen für’s gute Gewissen – Was bringen Nahrungsergänzungsmittel? Abgerufen von: https://www.dge.de/presse/pm/bunte-pillen-fuers-gute-gewissen-was-bringen-nahrungsergaenzungsmittel/. Abgerufen am: 08.02.2023.
[4] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2004). Ernährungsbericht 2004. Vitamin- und Mineralstoffgehalt pflanzlicher Lebensmittel. Abgerufen von: https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2004/kapitel-4-7-und-9/?L=0 Abgerufen am: 08.02.2023.
[5] Matasin, Z., & Gjurcevic, E., & Gajger, I.T. et al. (2008). Heavy metal concentrations in water, mud and different organs of fish with varied modality of alimentation. Abgerufen von: https://www.researchgate.net/publication/288570788_Heavy_metal_concentrations_in_water_mud_and_different_organs_of_fish_with_varied_modality_of_alimentation. Abgerufen am: 08.02.2023.
[6] Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (2022). Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in pflanzlichen Lebensmitteln. Abgerufen von: https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/pflanzenschutzmittel/pestizide_pflanzlich_lm/. Abgerufen am: 08.02.2023.
[7] Flory, S. (2019). Verborgener Hunger. Bioverfügbarkeit – Wie kann die Aufnahme von Mikronährstoffen optimiert werden? DHZ, 4, 38-43. Abgerufen von: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0829-2766.pdf. Abgerufen am: 08.02.2023.