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Das Darm-Nervensystem

Wo genau in unserem Körper sitzen eigentlich unsere Gefühle? Die häufigste Antwort darauf dürfte wohl das Emotionszentrum unseres Gehirns, das sogenannte limbische System, sein. Seit einigen Jahren beschäftigen sich aber viele Wissenschaftler mit der Frage, ob sie ihren Ursprung nicht doch an einem anderen Ort im Körper haben. Denn das Emotionszentrum ist lediglich für die Verarbeitung und letztlich für die Wahrnehmung unserer Gefühle verantwortlich [1].

Auf der Suche nach dem eigentlichen Ursprung wird das sprichwörtliche „Bauchgefühl“ interessant. Wir entscheiden uns manchmal für das, was sich gut oder besser anfühlt. Aber woher kommt dieses Gefühl? Wie oft hast du schon auf dein Bauchgefühl gehört und sogar vertraut, wenn du Entscheidungen getroffen hast?

Wir wollen uns heute auf die Suche nach Antworten begeben und versuchen zu verstehen, welchen Einfluss der Darm auf unser Gefühlsleben hat und was wir daraus für unsere Gesundheit lernen können.

 

Das Nervensystem unseres Darms

Unser Darm erfüllt zahlreiche Funktionen und steuert zentrale Prozesse im menschlichen Körper. Zu seinen Aufgaben gehören der Schutz vor Krankheitserregern, die Stärkung unseres Immunsystems oder die Herstellung von Vitaminen und Hormonen [2]. Mittlerweile gehört die Vorstellung, der Darm ein reines Verdauungsorgan sei, der Vergangenheit an. Es gibt einige Hinweise darauf, dass er eine bedeutsame Rolle spielt, wenn es um unser tägliches psychisches und körperliches Wohlbefinden geht.

Was das Organ so besonders macht, ist sein eigenes Nervensystem, das sich über den gesamten Verdauungstrakt von der Speiseröhre bis zum Enddarm erstreckt. Dieses Nervensystem stellt die Verbindung zum Gehirn und dort zu den emotionalen Bereichen her [3]. Es sieht aber ganz danach aus, dass weitere kleine Helfer Informationen zwischen den Organen transportieren – die Darmbakterien. Wie genau diese Kommunikation funktioniert, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden.

Der Darm und unsere Psyche

Es ist bekannt, dass fast doppelt so viele Nervenbahnen vom Darm ins Gehirn verlaufen wie umgekehrt. Man geht davon aus, dass der Darm sozusagen als „kleines Gehirn“ das große Gehirn mit Informationen versorgt und dass er sogar seine eigenen Botenstoffe herstellen kann. Denn unsere Glückshormone, Serotonin und Dopamin, konnten unabhängig vom Gehirn auch im Darm nachgewiesen werden [3].

 

Der Darm als Zentrum der Gesundheit

Beliebte Redewendungen wie: „Der Darm ist der Vater aller Trübsal“, „Ich fresse alles in mich hinein“ oder „Das liegt mir schwer im Magen“ haben ihren Ursprung oft in überlieferten jahrhundertealten Weisheiten. Was genau ist da eigentlich dran?

Die traditionelle chinesische Medizin oder die indische Ayurveda betrachten den Darm als das Zentrum der Gesundheit. Was dem Darm gut tut, hat automatisch auch positive Auswirkungen auf die Seele [3]. Eine Studie aus den USA konnte tatsächlich den Zusammenhang zwischen einer gesunden bzw. kranken Darmflora und Reaktionen auf Emotionen nachweisen [4].

Wie wir alle wissen, wirken sich Stress und zu hohe Belastungen negativ auf Körper und Geist aus. Bestimmt kennst du von dir selbst, dass du unter Stress entweder keinen Appetit oder viel mehr Appetit als sonst hast. Das liegt daran, dass unser Verdauungssystem auf psychisch-emotionale Belastungen regiert [3]. Diese sogenannte Darm-Hirn-Achse zeigt, dass es eine Verbindung zwischen der Gesundheit unseres Darms und der psychischen Verfassung gibt.

 

Darmbakterien: Die Boten unseres Glücks?

Unsere Darmflora ist aus unzähligen Bakterien zusammengesetzt. Die Anzahl wird auf ungefähr 10 Billionen geschätzt! Alle zusammen sorgen für unser Wohlbefinden und unsere Ausgeglichenheit – vorausgesetzt, es geht ihnen gut. Zu viele schlechte Darmbakterien führen dazu, dass mehr Stresshormone ausgeschüttet werden [5]. Genau aus diesem Grund ist eine gesunde und ausgeglichene Darmflora entscheidend für unsere Gesunderhaltung, aber auch für unsere Psyche.

Die Zusammensetzung aus guten und schädlichen Darmbakterien wird hauptsächlich durch das bestimmt, was wir essen [6]. Wir können zwei Dinge tun, um das Glück der Darmbakterien und damit auch unser Glück positiv zu beeinflussen. Stress vermeiden oder reduzieren und die Darmbakterien mit gesunden Nahrungsmitteln versorgen – Ganz nach dem Motto: „Du bist was du isst!“.

Aber was brauchen unsere Darmbakterien eigentlich, um glücklich zu sein? Auch hier gilt wie immer – je vielfältiger desto besser!

Unsere Darmbakterien lieben Ballaststoffe! Sie sind in unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte aber natürlich auch Obst und Gemüse sind gute Quellen. Für eine gesunde Darmfunktion sind fermentierte Produkte wie Joghurt, Miso oder Sauerkraut besonders förderlich [3].

Was du noch für dein Darm-Nervensystem tun kannst, ist bewusst deine Serotoninbildung, also die Bildung deines Glückshormons, anzukurbeln! An dem natürlichen Bildungsprozess im Körper sind unter anderem die Aminosäure Tryptophan, Vitamin C, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin D beteiligt. Für Vitamin D solltest du also reichlich Sonne tanken oder supplementieren, da Vitamin D-haltige Lebensmittel rar sind. Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Quinoa, Pilze, Nüsse, Bananen, Hafer und Leinsamen sind einige Beispiele dafür, wie du deine natürliche Serotoninbildung unterstützen und in Schwung bringen kannst.

Lass dir Zeit!

Unsere Stimmungslage während wir etwas essen hat Einfluss darauf, wie die Nahrung verwertet wird [3]. Heutzutage ist Nahrungsaufnahme vor allem in der westlichen Welt eher zu einer nebensächlichen Beschäftigung geworden, die mehr oder weniger unbewusst ausgeführt wird. Wir essen während einer Besprechung, vor dem Computer, vor dem Fernseher oder mit dem Handy in der Hand. Essen sollte aber eine genussvolle Hauptsache sein. Nimm dir Zeit zum Einkaufen, Kochen und Essen – Davon profitieren Körper und Geist mehr als du denkst!

Unser Tipp: Leg beim Essen das Besteck aus der Hand, bis du deinen Bissen sorgfältig gekaut und mit allen Sinnen genossen hast. So kommst du nicht in Versuchung bereits den nächsten Happen zu nehmen.

 

Unser Fazit:

Was Hippokrates vor langer Zeit schon gesagt hat, scheint von der modernen Wissenschaft zumindest in Teilen bestätigt worden zu sein: „Alle Krankheiten beginnen im Darm“ (Hippokrates). Ob wirklich alle Krankheiten ihren Ursprung im Darm haben, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass er die Entstehung maßgeblich beeinflusst, wenn die Darmflora dauerhaft aus dem Gleichgewicht gerät. Wir wissen auch, dass wir unseren Darm und seinen Bewohnern, die Darmbakterien, über unsere Ernährung und unser Ernährungsverhalten schützen und stärken können. Aber nicht nur der Darm als Verdauungsorgan, sondern auch als zweites, kleines Gehirn profitiert von einer gesunden Ernährungsweise. Unser Glück, Wohlbefinden und die allgemein psychische Gesundheit hängen maßgeblich von der Gesundheit unseres Darms ab. Wenn alles im Gleichgewicht ist, sorgt das komplexe Zusammenspiel dafür, dass es uns gut geht.

 

Quellen:

[1] Kirschbaum, C. (2008). Biopsychologie von A bis Z. Heidelberg: Springer Medizin Verlag. Abgerufen von: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-540-39606-2.pdf

[2] Verbraucherzentrale (2022). Vitamine, Calcium, Eisen, was macht ihr mit meinem Darm? Abgerufen von: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/vitamine-calcium-eisen-was-macht-ihr-mit-meinem-darm-42646

[3] Rieser-Lembang, B. (2016). Der Darm und seine Gefühle. In I. Pirker-Binder (Hrsg.), Prävention von Erschöpfung in der Arbeitswelt Betriebliches Gesundheitsmanagement, interdisziplinäre Konzepte, Biofeedback, S. 115-123. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.

[4] UCLA Newsroom (2013) Changing gut bacteria through. https://newsroom.ucla.edu/releases/changing-gut-bacteria-through-245617

[5] Rehberg, C. (2022). Darmflora steuert die mentale Gesundheit – Bei Babys und Erwachsenen. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/koerper/darmflora-uebersicht/darmflora-mentale-gesundheit-baby-ia

[6] Bischoff, S.C. (2019). Verdauungsoptimierung – wie sich Ernährung und Mikrobiom gegenseitig beeinflussen. Deutsche Medizinische Wochenzeitschrift 144(14), 943-948.

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